Manchmal gibt es sie noch: Die kleinen Wunder im Alltag. Mit dem Erwerb eines sehr wertvollen Altbaus in der Altstadt des malerischen Schwäbisch Hall, hat die VECCIONOVA Grundstücksgesellschaft GbR den Weg zur Rettung eines Stücks Stadtgeschichte der wunderschönen und geschichtsträchtigen Stadt Schwäbisch Hall eingeschlagen.

Das auf 1445-d- datierte Gebäude ist Teil eines der Wenigen aber eindrucksvollen Postkartenmotive der Stadt und steht in einer sehr prominenten Zeile. Eine bauhistorische Voruntersuchung durch unser Büro für historische Bauforschung und Stadtsanierung in 2020 hat mehrere Entstehungs- und Umbauphasenphasen identifizieren können -Aber auch Schäden, die behoben werden müssen, um den wertvollen Bestand weiter schützen zu können.

Das Ziel der anstehenden Sanierung ist die zielgerichtete Substanzschonung der wirklich wertvollen Bestandteile des Hauses. Denn das gut überlieferte Gebäude bringt eine Fülle von Zeitschichten und Befunden aus den vergangenen sechs Jahrhunderten mit. Besonderes Schmankerl: Eine fast 30 Quadratmeter große Bohlen-Balkendecke aus der Bauzeit des Gebäudes, die Farbfassungen aus allen Nutzungsperioden trägt.

Die Köpfe der bauzeitlichen Bohlen-Balken-Decke von 1445 im ersten Obergeschoss. Die charakteristischen Schmuckelemente sind in der Haller Altstadt in genau dieser Form bereits an zwei anderen Gebäuden aus der gleichen Entstehungszeit identifiziert worden, was nahelegt, dass es sich um ein und den selben Handwerker handeln könnte.

Die erste Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden verlief vielversprechend. Das Nutzungs- und Instandsetzungskonzept sagt den Denkmalschützern von Stand und Land zu. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde der Stadt Schwäbisch Hall, dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, Restauratoren und geeigneten Handwerkern sollen nun bis Ende 2021 vier Mietwohnungen entstehen.

Schon während der ersten, behutsamen Rückbauarbeiten wurde schnell deutlich, dass sich das Gebäude mehr oder weniger darauf freut, endlich wieder strahlen zu dürfen. Denn es gab nach und nach einige Schätze preis, die zuvor unerkannt waren.

So fanden sich wertvolle Stuckprofile aus dem 18. Jahrhundert an den Decken aus einer Periode des nachweislichen Umbaues des Gebäudes. Zusätzlich wurden unzählige Spuren von Farbfassungen an Wänden und Decken identifiziert, die es gilt im nächsten Schritt behutsam zu klassifizieren.

Auch die ehemalige Grundkonstruktion des Erdgeschosses konnte in weiten Teilen von schädigenden Baustoffen des 21. Jahrhunderts befreit und freigelegt werden. Dabei musste stets darauf geachtet werden, dass keine, zwar später eingebaute, aber dennoch wertvolle Bausubstanz verloren ging.

Besonders aufregend: Nur wenige Zentimeter unter dem Erdgeschossfußboden wurde bei Arbeiten zur Erschließung des Hauses der Grundfels identifiziert. Eine solide Gründung für ein solides Haus.

In wenigen Tagen wird nun das Fassadengerüst aufgestellt werden. Welche spannenden Entdeckungen dann auf uns zu kommen berichten wir Ihnen in diesem Artikel.

Die Rückseite des Gebäudes zu einem kleinen Innenhof hin. Hier haben sich einige der bauzeitlichen Fachwerkstrukturen erhalten. Es sind aber auch einige schwere Schäden an Holzbauteilen erkannt worden.

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