Es nun fast fünfeinhalb Jahre her, dass im Herzen der kleinen, sehenswerten Fachwerkstadt Neudenau, das Gebäude Hauptstraße 7 durch einen Großbrand zerstört wurde. Das damalige, dreigeschossige Fachwerkgebäude aus der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde im November 2017 nahezu vollkommen zerstört und ging damit für die Nachwelt verloren. Auch drei Bürger der Stadt verloren auf tragische Weise ihr Leben. In der Folge der Runinensicherung durch das Technische Hilfswerk Widdern, musste das Bauwerk rasch abgetragen werden um die Nachbarschaft nicht ernsthaft zu bedrohen. Zurück blieb eine Lücke in der schönen kleinen Stadt und der kalte Ausdruck der Erdgeschossfenster, die alleine zurückblieben.

Unser Unternehmen hat sich schon im Januar 2018 dafür strak gemacht, das Gebäude wiederaufzubauen, weil die klaffende Lücke in der, bis dahin seit über 200 Jahren ungestörten Neudenauer Hauptstraße, ein schmerzliches Bild abgab und die umfangreichen Sanierungsbemühungen der Bevölkerung und der Stadt Neudenau aus den vorangegangenen 20 Jahren deutlich beschnitt.

Erst mit einem Testentwurf, welcher die grundsätzlichen wohnwirtschaftlichen Möglichkeiten näherungsweis auslotete, wurden mehrere Investoren auf das Vorhaben aufmerksam. Doch keiner wollte das komplexe und herausfordernde Bauvorhaben angehen, weil es alles andere als ein ‚Standardneubau‘ war. Erst ein junger, kommunal sehr engagierter Privatmann aus dem benachbarten Billigheim wagte den Schritt in den Wiederaufbau und die damit verbundene Stadtreparatur.

Und dann geschah, was keiner mehr für möglich hielt: Alle zogen plötzlich und unverhofft an einem Strang. Die Stadt Neudenau, die Feuerversicherung des Vorbesitzers, das Baurechtsamt im Landratsamt Heilbronn, die näheren und weiteren Nachbarn, die Tragwerksplaner, das Erd- und Rohbauunternehmen, das Gerüstbauunternehmen und viele mehr arbeiten seitdem mit vereinten Kräften daran, das kleine Stück der Stadt gemeinsam wieder erstehen zu lassen.

Auf dem beengten Bauraum entsteht bis Jahresende 2023 ein Wohn- und Geschäftshaus in Massivbauweise um KfW70-Standard, mit fünf Wohneinheiten und einem Café im Erdgeschoss – an der Stelle, an der zuvor über viele Jahrhunderte eine traditionelle Weinstube vorhanden war, zieht wieder das Leben ein. Der historische und als Kulturdenkmal erkannte Gewölbekeller, sowie einzelne wenige Teile der Erdgeschossaußenwände konnte in das neue Gebäude integriert werden und werden damit fester Bestandteil der Zukunft an dieser Stelle.

Eine besondere Herausforderung für Planer und Ausführende stellt der asymmetrische Grundriss dar, der auf Grund einer erforderlichen Maximalausnutzung des trapezförmigen Grundstückes erforderlich wurde. Um die Firstlinie des Hauptdaches auf einer Höhe zu halten, muss jede der 40 Sparrenachsen eine andere Dachneigung zwischen 55 und 65 Grad erhalten. Das Hauptdach schiftet. Eine echte Herausforderung für die Zimmermannskunst und die Dachdecker.

Noch sind nicht alle Wohnungen vergriffen – aber die Nachfrage ist hoch. Bei Interesse kann gerne über unser Büro ein Kontakt hergestellt werden.