HOHENLOHE // Ein kleines Schloss im Hohenlohischen wird zur Zeit unter unserer Leitung wieder fit für die Zukunft gemacht. Das Gebäude, von dem der Kernbau auf 1454-d- datiert werden konnte, hat in den vergangenen fünf Jahrhunderten viel erdulden müssen. Nun hat es einen neuen Eigentümer, der unser Büro mit der Instandsetzung und dem Umbau zu modernem Wohnraum, unter Beibehaltung der wertvollen Elemente des Gebäudes beauftragt hat.

Die Grundkonstruktion ist wegen einer ganzen Hand voll späterer Schäden und Umbauten an den Außenwänden stark verformt. Sogar eine der vier ursprünglichen Gebäudeecken ist dem kleinen Schlösschen über die Zeit hinweg abhanden gekommen. Natürlich hat sich die alte Dame deswegen ein bisschen verbogen und verformt. Unter der fachkundigen Anleitung erfahrener Zimmerleute im Denkmal wird die Konstruktion zur Zeit wieder ins Grade gerückt. Dabei werden einzelne Bereiche des Holzfachwerks um bis zu 40cm angehoben, um diese wieder in die ursprüngliche Lage zu bringen.

Zur Zeit sieht es – zugegeben – wild aus. Das geschulte Auge wird jedoch sofort erkennen: Hier sind Profis am Werk, die die wertvollen Teile von den weniger wertvollen unterscheiden können um die umfangreichen Schäden freilegen und instand setzen zu können.

Der vollständig verblattet abgebundene Dachstuhl verfügt noch über alle Sparren- und Bundachsen. Nut Teile der einzelnen Hölzer sind später ersetzt oder entfernt worden. Besondere Aufmerksamkeit verdient die, vollständig durchgezogene Scharfzeichnend der Holzbauteile, welche in diesem Fall ihrem Namen alle Ehre macht: Wie mit einem Rasiermesser sind die einzelnen Abbundzeichen in die alten Eichen eingeschnitzt.

Die Instandsetzung des Tragwerks wird sich noch ein paar Wochen hinziehen. Danach stehen der Innenausbau und die vollständige Erneuerung der technischen Gebäudeausrüstung an, damit das kleine Schloss die nächsten hundert Jahre wieder stolz strahlen kann.

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